Schulbesuchstag in der Realschule Plus Idar-Oberstein

Am 19.01.2017 besuchte Landtagsabgeordneter Daniel Köbler die Realschule Plus Idar-Oberstein. In über einer Stunde beantwortete er dutzende Fragen der SchülerInnen. Besonders das Erstarken der Rechtspopulisten in Europa, insbesondere die AfD und den Umgang mit den Rechten, war ein immer wiederkehrendes Thema. „Die AfD ist  in großen Teilen gefährlich und rechtsradikal, allerdings gibt es auch einen Teil von Menschen, die diese aus Protest wählen. Ihnen muss man klar, machen, dass sie damit trotzdem diese Ideologie unterstützen und sich damit zum Handlanger der braunen Gesinnung machen.“

Kurz vor der Amtseinführung von Donald Trump als Präsidenten der USA, wurde hier auch die Diskussion von den SchülerInnen hingelenkt. „Auch wenn dies kein landespolitisches Thema ist, ist es mir wichtig dazu Stellung zu beziehen. Denn es ist Aufgabe eines Politikers politische Sachverhalte den BürgerInnen zu erklären, egal um welche Ebene es sich handelt. Politiker sind Mittler zwischen Bevölkerung und Politik. Die Entwicklungen in den USA sehe ich kritisch, gerade die nationalistischen, protektionistischen und offen rechten Bestrebungen Trumps werden für die USA und die Welt negative Auswirkungen haben.“

Daneben wurden auch viele praktische Fragen  geklärt, zum Beispiel wie der Tagesablauf einen Politikers ist. „Die Vielseitigkeit der Arbeit ist eines der schönsten Dinge an meinem Beruf, allerdings darf man nicht vergessen, dass 90 % der politischen Arbeit in Deutschland ehrenamtlich geleitet wird. Das bedeutet für mich viele Termine am Abend oder am Wochenende und weniger Freizeit als in anderen Berufen.“

Ganz am Ende traute sich eine Schülerin dann doch die Frage nach der Legalisierung von Cannabis zu stellen. Das allgemeine Gekicher konterte Hr. Köbler mit einem nüchternen  „Ja, ich würde das legalisieren. Ich glaube auch nicht an den Mythos einer drogenfreien Gesellschaft, das war in der Geschichte nie so und das wird auch nie so sein. Wir müssen als mit dem Thema Drogen umgehen. Der Konsum von Cannabis ist ähnlich schädlich, wie der von Alkohol. Eine kontrollierte Freigabe von Cannabis würde die Aufklärung fördern, den Schwarzmarkt und kriminelle Strukturen auflösen, sowie Sicherheit für die KonsumentInnen geben. Sogar der Staat hätte durch Steuern zusätzliche Einnahmen für die Suchtprävention und die Polizei müsste nicht jedem kleinen Dealer hinterher laufen und könnte sich besser und die organisierte Kriminalität kümmern.“

Die SchülerInnen bedanken sich bei Hr. Köbler für die offene Art des Gesprächs. „Es ist wichtig, dass sich Jugendliche für ihre Belange einzusetzen, hierfür bin ich gerne Ansprechpartner. Damit sie auch eine Stimme bekommen müssen wir das Jugendwahlrecht ab 16 einführen. Dann würde auch die Jugend mehr von der Politik gehört und man könne der Politikverdrossenheit entgegenwirken. Man kann nicht meckern, dass die Jugendlichen die Region verlassen, sie aber wenn sie da sind nur als Störfaktor betrachten. Die Forderung eines Jugendraumes im Stadtteil unterstütze ich.“

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