Energiewende ist Wirtschaftswunder des 21. Jahrhunderts

Zum Abschluss seiner Sommertour erklärt Daniel Köbler, Fraktionsvorsitzender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz:

„Ob Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen oder Bürgermeister: Im Laufe der Sommertour haben mich viele Menschen bestärkt, die Energiewende in Rheinland-Pfalz konsequent fortzuführen. Die Herausforderungen des Klimaschutzes und die Reaktorkatastrophe von Fukushima machen den Ausbau der Energiewende unumkehrbar und zu einem Generationen-Projekt mit herausragendem wirtschaftlichem Potential.

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Notwendigkeit von Energieeffizienz und Energiesparen lösen Innovationen und Investitionen aus, die hervorragende wirtschaftliche Perspektiven, auch und gerade für den ländlichen Raum bieten. Dies schafft und sichert zahlreiche mittelständische Arbeitsplätze auch in Rheinland-Pfalz.

Die Energiewende – das Zusammenführen von Wirtschaft und Umwelt – hat das Potential zum Wirtschaftswunder des 21. Jahrhunderts. Natürlich sind wir vor Ort auch auf Aufgabenstellungen und Umsetzungsprobleme aufmerksam gemacht worden. Vor allem aber haben wir Zuspruch erhalten: Von politischen VertreterInnen vor Ort, die den Ausbau der Erneuerbaren Energien bei sich voranbringen wollen – von UnternehmerInnen, die von der Energiewende konkret profitieren und von BürgerInnen, die kein Roll-Back zur Atomkraft wollen.

Wie sich die Energiewende für Unternehmen auswirkt habe ich bei der Atesi Elektrotechnik GmbH gesehen. Das Leistungsspektrum des Unternehmens umfasst u. a. die Entwicklung von Steuerungssoftware und die Bereitstellung von Sonder- und Serienmaschinen. Eine Sparte also, die mit der Energiewende scheinbar keine Berührungspunkte hat.

Doch weit gefehlt: Energieeffiziente Anlagegeräte eröffnen dem mittelständischen Unternehmen aus der Gemeinde Mudersbach einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil und einen globalen Absatzmarkt. Dass Energieeffizienz eine zentrale Bedeutung für den Produktionsstandort Rheinland-Pfalz hat, habe ich bei der Pallmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG gesehen: Das traditionelle Industrieunternehmen mit einer bemerkenswerten Sozialpartnerschaft setzt konsequent auf erneuerbare Energien.

Fünf Wasserkraftanlagen betreibt die Firma Pallmann und jeder Zentimeter des Dachs ist mit einer Photovoltaikanlage belegt. Die damit verbundene Stromerzeugung deckt bereits heute vollständig den Stromverbrauch der Firma. Von Geschäftsführer Hartmut Pallmann konnte ich erfahren, dass die Senkung der Energiekosten überlebensnotwendig für den Betrieb sei. Die Energiekosten über herkömmliche Bezugsquellen seien schlichtweg zu hoch, um nicht auf Grüne Energie umzusteigen.

Welche wirtschaftsfeindlichen Folgen die Politik der Bundesregierung hat, die auf den Erhalt der Monopolmacht der großen Energiekonzerne ausgerichtet ist, hat sich beim Solar Info Zentrum (SIZ) in Neustadt an der Weinstraße gezeigt. Im Gespräch mit Geschäftsführer Wolfgang Müller gab es bei den Beteiligten keinen Zweifel: Merkels Regierung hat, u. a. mit dem Kahlschlag bei der Solarförderung tausende mittelständische Arbeitsplätze in der Solarbranche vernichtet. Die Nutznießer davon sind klar: die großen Energiekonzerne, die ihr Geld vor allem mit Kohle- und Atomkraftwerken verdienen.“

Daniel Köbler hat vom 22. Juli bis 09. August auf seiner Sommertour mehr als 50 Stationen in 14 Tagen besucht.

Sie stand unter dem Motto „Energiewende – Der sozial-ökologische Wandel vor Ort“. Den Tourblog finden Sie unter: http://dietour13.tumblr.com/

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